Schlagwort-Archive: Immanuel Kant

Warum Japaner*innen nicht immer die besseren Kantianer*innen sind

Oder: Inwieweit sollten wir unsere Freiheit tatsächlich einschränken?

In einem anderen Beitrag habe ich dafür plädiert, dass eine Japanerin die bessere Kantianerin ist. Zumindest, wenn es um Erkältungen geht. Dem Bedürfnis, alles Schlechte bei sich zu behalten, seien es negative Gefühle oder Erkältungsviren, kommt sie dadurch nach, einen Mundschutz zu tragen, wenn sie erkältet ist. Dieses Verhalten wirkt auf Nicht-Japaner*innen meist merkwürdig, ist bei genauer Betrachtung aber nicht nur sehr rücksichtsvoll, sondern auch viel vernünftiger, als in die eigene Hand zu husten und damit dann alles Mögliche anzufassen. So, wie wir es meist gelernt haben. Dem Kategorischen Imperativ hält letzteres Verhalten kaum Stand.

Im Sinne Kants ist es vernünftig, sich an (vernünftige) Gesetze und Regeln zu halten, auch wenn sie mich in meiner Freiheit beschränken. Und hier kommt der Grund, warum eine Japanerin doch nicht immer die bessere Kantianerin ist.

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Die Sendung mit der Motte

Heute: Kant erklärt mit Trump!

Dieser Blog-Eintrag ist ungewöhnlich, weil ungewöhnlich philosophisch. Aber auch das kann erstens Spaß machen und zweitens täuscht das Bild der Kantischen Philosophie. Es stimmt zwar, dass Immanuel Kant, der „Lehnstuhlphilosoph“ schlechthin, nie aus seinem Königsberg herausgekommen ist und seine komplizierte Philosophie scheint im akademischen Elfenbeinturm auch recht gut aufgehoben zu sein. Aber tatsächlich hat sogar diese trockene Philosophie eine gewisse Relevanz in der Welt da draußen. Die Sendung mit der Motte weiterlesen

Bachtin, Tucholsky und ich

Oder: Sind wir nicht alle ein bisschen amö?

Kürzlich hatte ich eine Buchparty, sozusagen eine Party zur Geburt meiner Doktorarbeit. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Anwesenden für die lebhafte Diskussion bedanken und bei den Besitzern der Tucholsky Buchhandlung für die Räumlichkeit, in der das ganze stattfand. Kurt Tucholsky und Michail Bachtin. Eigentlich passen die beiden ganz gut zusammen. Bachtin mit seinen schwarzen „Kladden“, und Tucholsky mit seinem „Sudelbuch“. Und ich, die ich jetzt diesen Blogeintrag schreibe.

Vor allem aber: zwei liebenswerte Querulanten.

Während der Vorbereitungen für die Party fiel einmal das Wort „strange“. Bachtin, Tucholsky und ich weiterlesen

Vielfalt

Was ist Vielfalt? Ganz einfach: Das Gegenteil von Einfalt. Oder von Eintönigkeit. Also: bunt. Viele statt eines. Von was auch immer.

Wie ist Vielfalt? Gut. Schön. Schützenswert. Das scheint in einer (verhältnismäßig) liberalen Gesellschaft wie unserer (fast) selbstverständlich. Aber warum eigentlich?

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